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Dimension Beratung wird immer wichtiger

Verpackungsprojekte werden nach Investitionsfreigabe immer komplexer und die Realisierungszeiten immer kürzer. Einer kompetenten Beratung mit technischem Know-how bereits durch den Verkaufs-Außendienst kommt im Vorfeld eine entscheidende Bedeutung zu. Dr. Klaus-Peter Ruf, Inhaber und Geschäftsführer der Firma Transnova Ruf, erkannte dies frühzeitig als einen der wichtigsten Erfolgsfaktoren.     

Beispiel: Aufgrund von Produktionserweiterungen in der Fertigung der LABELLO-Lippenpflegestifte bei Beiersdorf (BDF) in Hamburg benötigte man drei neue Kartonpacker für das Verpacken von Blistertrays in Wraparound-Kartons. Davon wurde ein Kartonpacker in eine bereits bestehende Linie integriert und ersetzt dort die manuelle Endverpackung. Die anderen beiden Kartonpacker bilden zusammen mit weiteren neu beschafften Maschinen jeweils eine komplett neue Blisterlinie. Jetzt umfasst die Labello-Fertigung in Hamburg insgesamt fünf Blisteranlagen. Der erste Kontakt zur Beschaffung dieser Anlagen wurde unter anderem von Herrn Joachim Mette, Projektleiter bei Beiersdorf in Hamburg, und Herrn Klaus Werner, Gebietsverkaufsleiter bei Fa. Transnova- RUF,  auf der Fachpack 2004 in Nürnberg aufgenommen.
 
Hier hatte Transnova Ruf einen Unipacker Typ V230 als Sideload-Applikation für das Verpacken von Produkten wie Flaschen, Dosen, Gläsern, Faltschachteln, Beuteln in Faltkartons, Wraparound-Verpackungen, Trays und Tray/ Deckel-Kombinationen ausgestellt. Alle Verpackungsarten können dabei auf einer Maschine produziert werden. Das Exponat zeigte die Verpackung von Aerosoldosen in einen Wraparoundkarton. Dieses Konzept ist besonders wirtschaftlich, raumsparend und innerhalb 15 Minuten formatumstellbar. Eine Leistung bis zu 25 Kartons pro Minute kann erreicht werden.

Ein kurzfristiger Projektbesprechungstermin vor Ort bei Fa. Beiersdorf wurde sogleich vereinbart. Bei der Projektbesprechung in Hamburg stellte Herr Mette dieAufstellungsvarianten und detaillierten Anforderungen des Verpackungsprojektes seitens Fa. Beiersdorf vor. In diesem Gespräch wurden zwischen Herrn Mette und Herrn Werner einige Möglichkeiten für die Realisierung des Verpackungsprojektes diskutiert.

Technische Anforderung des Verpackungsprojektes
Zu verpackendes Produkt: Jeweils ein Kunststofftray automatisch bestückt mit, je nach Format, 12 oder 24 Labello-Blistern sollten jeweils in einen Versandkarton gepackt werden. Die Kunststofftrays, insgesamt  vier verschiedene Formate wurden im Rahmen dieses Projektes von BDF komplett neu entwickelt und dabei  hinsichtlich Materialeinsatz, Stabilität, Automatengängigkeit optimiert.

Versandkarton:
Für dieses Projekt sollten die neu zu entwickelnden Kartons hinsichtlich Stabilität, Maschinengängigkeit und Kosten optimiert werden. In diesem Zusammenhang wurden von Fa. Beiersdorf auch Belastungstests mit den Kartons durchgeführt. Nach der Optimierung konnte eine deutliche Kosteneinsparung pro Karton im Vergleich zur vorhergehenden Verpackung erzielt werden.

Das zu verpackende Produkt füllt den Karton in allen Dimensionen nicht aus. Dadurch konnte der Zuschnitt nicht von außen eng an den Kartoninhalt angedrückt werden. Also musste eine Lösung gefunden werden, die im Grunde einen leeren Karton als Wraparound erzeugen kann. Einerseits wurde dieses kartonspezifische Problem durch zusätzliche aktive Bewegungen an den Innen- und Industrie-laschen im Bereich der Andrückstation und anderseits durch die Nutzung der Rückstellkräfte des Zuschnitts gelöst.
Ermöglicht wurde dies durch das konstruktive Grundkonzept des Unipackers V230, der bis heute ca. 250 mal gebaut wurden und bei namhaften Kunden im bewährtem Einsatz ist.

Tray-Zuführung:
Jeweils drei Trays werden im Pulk von der vorgeschalteten Vormaschine mit ca. 25 m pro Minute übernommen. Bei einer Stau-Situation sollten möglichst viele Trays auf der Einlaufstrecke staudrucklos gepuffert werden, bevor automatisch ein Stop-Signal an die Vormaschine gesendet wird. . Aufgrund der geometrischen Ausführung der Blistertrays sollte ein Auflaufen der Trays vermieden werden. Die
Lösung war das Einsetzen mehrerer reversibel angetriebener, frequenzgeregelter Einlaufbänder mit kleinen Umlenkrollendurchmessern, die das Produkt berührungslos auftakten..


Allgemeine Anforderungen:
Unter anderem waren kurze Formatwechselzeiten mit leicht reproduzierbaren Einstellungen  und einfache, übersichtliche Bedienerführung zur Format-Anwahl seitens der Fa. Beiersdorf  gefordert.
Die Zuschnitt-Magazin-Nutzlänge sollte min. 1200 mm betragen und ergonomisch ausgeführt werden. Staubschutzabdeckungen für Führungen und Spindeln sollten das Eindringen von Kartonstaub verhindern..
Entsprechende konstruktive Maßnahmen wie Spiralfeder-Abdeckungen für Spindeln und Wellen waren hierbei vorzusehen.

Der Unipacker V230 in seiner Standardausführung erfüllte hierbei bereits fast alle Anforderungen.

Merkmale des Unipackers:
Zuschnittmagazin waagerecht angeordnet, für einfachste Handhabung und problemloses Nachfüllen während des Betriebes; servomotorische Zuschnittentnahme mittels Vakuumsaugern; Taktkettenantrieb erfolgt servomotorisch; Taktkette ist mit "abtauchenden" Mitnehmern versehen; hierdurch wird der Karton winkelgerecht geführt und schonend transportiert; Taktkettenverstellung auf andere Kartonbreite mittels Differentialgetriebe; Produkteinschub erfolgt servomotorisch; Formatumstellung erfolgt überwiegend mittels Spindeln; die Reproduzierbarkeit der Formateinstellungen wird durch den Einsatz von Digitalanzeigen erreicht; optional motorische Verstellung möglich; Aquarium- Design für totale Transparenz innerhalb der Maschine; Sanitary- Design mit Bodenfreiheit von 200 mm.

„Im Projektverlauf wurden Angebote von diversen Maschinenlieferanten eingeholt und miteinander verglichen. Die Entscheidung für die Auftragsvergabe an die Fa. Transnova-RUF fiel u.a. aufgrund der robusten und übersichtlichen Bauweise, in Kombination mit einem guten Preisleistungsverhältnis“,  so Herr Joachim Mette, Projektleiter von Beiersdorf.
 
Ohne Schnittstellenverluste wurde das Projekt nach der Auftragsvergabe an die Projektleitung im Werk Ansbach übergeben. Alle weiteren Projektabläufe wurden durch erfahrene Projekt-Manager seitens Fa. Beiersdorf und Transnova-RUF gemeinsam abgestimmt und waren für den Kunden jederzeit transparent und nachvollziehbar. Die Vorabnahmebedingungen im Hause Transnova-RUF wurden kundenseits detailliert spezifiziert. Hierbei wurden die Kartonpacker unter realistischen Bedingungen zur Vorabnahme getestet und dieses durch ein Protokoll dokumentiert.

Die Fa. Transnova-RUF in Ansbach entwickelt und baut mit Ihren 165 Mitarbeitern Transport- verpackungen für Ein- und Mehrwegsysteme, 6-Achsen Robot Toploading Systems, Palettiertechnik und intelligente Produktlogistik. Ziel des Unternehmens ist, eine hohe Kundenakzeptanz durch Funktionalität der Anlagen, ästhetische und komfortable Ausführung der Details, Präzision und Zuverlässigkeit der Mitarbeiter zu erreichen.

Die Montage und die Inbetriebnahme der Kartonpacker  und Schulung der Mitarbeiter der Fa. Beiersdorf erfolgte durch qualifizierte Mechatroniker der Fa. Transnova-RUF. Eine eigene Ausbildungsabteilung bildet hierzu Mechatroniker als Fachpersonal aus, zurzeit befinden sich 16 Mechatroniker bei Transnova-RUF in der Ausbildung.

Nach jeweils einer sehr kurzen Montagephase wurden die Kartonpacker problemlos in Betrieb genommen, die vereinbarten Leistungsdaten wurden dabei gleich erreicht. Diese zügige Inbetriebnahmephase war das Resultat der konstruktiven Zusammenarbeit des gesamten Projektteams.

Bei der Fa. Beiersdorf in Hamburg sind in verschiedenen Werken zur Zeit insgesamt fünf Unipacker des Typ V230 erfolgreich im Einsatz.

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